Ein paar Worte zur Abgrenzung zwischen Funktionellem Training und Krafttraining an Maschinen

Maschinentraining kann für einige Anforderungen durchaus im Begriffssinne “funktionell“ sein: im Rehasport, bei körperlich starken Einschränkungen, bei fortgeschrittener Osteoporose, sehr stark vermindertem Gleichgewichtssinn und vor allem im Bodybuilding. 

Und warum ist Maschinentraining dann nicht auch „Funktionelles Training“?

Ich will mit dem folgenden Beispiel erläutern, warum Maschinentraining aus meiner Sicht trotzdem nicht unter die Definition von „Funktionellem Training“, mit seinem ganzheitlichen Trainingsansatz, fällt.

Denken wir beispielsweise an die Leg-curl-Maschine, sitzend. Es wird hierbei nur ein Gelenk, nämlich das Knie, bewegt und vorrangig die hintere Oberschenkelmuskulatur trainiert. Und jetzt meine Frage: Was bringt uns eine Übung für den Alltag oder Sport, bei der man die Beinbeugemuskeln im Sitzen und mit den Füßen in der Luft trainiert? In welcher Sportart oder bei welcher Alltagsbewegung bewegt man die Beinbeuger auf diese Weise? Mir fällt keine ein. Außerdem wird die/der Trainierende durch die Maschine in der Bewegung stabilisiert. Auch das ist realitätsfremd und damit, außer für die im obigen Abschnitt genannten Anforderungen, wenig „funktionell“. Denn wir müssen uns im Alltag oder beim Sport fortwährend selbst neu stabilisieren. Meist stehen wir mit zwei Beinen, manchmal nur mit einem Bein, am Boden. Und es gibt nur wenige Bewegungen, die tatsächlich nur auf ein einzelnes Gelenk oder eine isolierte Muskelgruppe beschränkt sind. 

Bei den meisten sportlichen und alltäglichen Bewegungsabläufen sind eben mehrere Muskelgruppen oder ganze Muskelketten beteiligt. Genau hier setzt das Funktionelle Training an. Nämlich den Körper so zu trainieren, dass er sich in der Bewegung immer wieder selbst ausgleichen, stabilisieren und koordinieren kann. Und noch mal ein Zitat: Juan Carlos Santana, Autor des Grundlagenbuches „Functional Training“, schreibt:„Funktionelle Kraft ist ausschlaggebend für alle Sportarten, die nichts mit Gewichtheben zu tun haben.“ (München, 2016)